… „die Caritas“ steht in der Kritik …

Einblicke ins Haus Maria Regina vom 08.03.2021 trotz Corona-Besuchsbeschränkung:

Bevor auch Sie mit dem Finger auf uns zeigen, lesen Sie bitte diesen Beitrag.

Bei Pflegeheimen ist alles anders:

Wenn ein Unternehmer oder Dienstleister in Deutschland seine Preise festlegt, dann kalkuliert er diese und ist frei in seiner Entscheidung. Der Markt entscheidet, ob sein Preis akzeptiert wird.

Alle Pflegeheime in Deutschland müssen dagegen regelmäßig sämtliche Kosten gegenüber den Pflegekassen und Sozialversicherungsträgern offen legen. Diese entscheiden, was für den zukünftigen Pflegesatz akzeptiert wird und was nicht. Derzeit fließen in die Verhandlungen die tatsächlichen Personalkosten ein, die gegenüber privaten Trägern bis zu 30 % höher sind. Da alle Bewohner bzw. Angehörige von den Pflegekassen die gleichen Pflegegeld-Leistungen erhalten – unabhängig, ob man in einer privaten oder kirchlichen Einrichtung gepflegt wird – ist der verbleibende Eigenanteil für die Angehörigen durch die höheren Löhne teilweise heute schon deutlich teurer. Zusammengefasst: Kein Pflegeheim kann seine Tagessätze selbst festlegen!

Die Folge eines Flächentarifvertrages:

Hätte sich die Caritas hier angeschlossen, dann würden bei zukünftigen Pflegesatzverhandlungen seitens der Pflegekassen nicht mehr die derzeitigen Caritas-Tarif-Löhne der Mitarbeiter anerkannt, sondern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur noch die wesentlich niedrigeren Flächentarif-Löhne. Zumindest haben hier die Pflegekassen bisher keine abweichenden Zusagen an kirchliche Träger gemacht. Das hätte dann zur Folge, dass die Tagessätze und damit Einnahmen in Caritas-Pflegeheimen deutlich sinken. Je nach Größe des Pflegeheims können das höhere sechsstellige Beträge pro Jahr sein, die nicht vom Tagessatz refinanziert wären. Ein finanzielles Fiasko, das die Schließung vieler Caritas-Pflegeheime zur Folge hätte.

  • Würde die Caritas deshalb die Löhne senken, wäre die Empörung riesig.
  • Würde die Caritas deshalb viele Häuser wegen finanzieller Schieflage schließen müssen, würden Mitarbeiter und Angehörige auf die Barrikaden gehen.

Kein Unternehmer in Deutschland ist einem solchen Diktat ausgesetzt wie die Pflegeheime. Schnell zeigt man aber jetzt mit dem Finger auf  „die Caritas“, meist ohne die näheren Hintergründe zu wissen. 

Leider nennt die aktuelle Berichterstattung in den Medien diese Fakten nicht und vermittelt so ein Bild, das die Caritas in ein schlechtes Licht rückt. Mal Hand aufs Herz: Hätten Sie bei dieser Sachlage einem Flächentarifvertrag zugestimmt? Wer weitere Hintergünde erfahren möchte bekommt sie mit diesem Link.

 Mit ihrer Entscheidung sorgt die Caritas für den Erhalt von tausenden von Arbeitsplätzen.